„Grünes Kraftwerk“ in Berlin - UnternehmensNetzwerk geht nächsten Schritt in Richtung „Null Emission“

Die Firmen im Unternehmensnetzwerk Motzener Straße in Berlin Tempelhof-Schöneberg haben eine weitere Initiative in Sachen nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung gestartet. Am 14.6.2022 ging das „Grüne Kraftwerk“ ans Netz. Wirtschaftsstaatssekretär Tino Schopf hatte das Projekt am Nachmittag in Betrieb genommen. Mit dabei war auch der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert das Vorhaben im Rahmen des Masterplan Industrie.

Mit dem „Grünen Kraftwerk“ vernetzen fünfzehn Firmen im Unternehmensnetzwerk des Industriegebiets Motzener Straße künftig gemeinsam digital ihre umweltfreundliche Strom- und Wärmeerzeugung und stellen die erzeugten Mengen auf einer öffentlich zugänglichen Internetseite in Echtzeit transparent dar. Als Technologiepartner war deZem für die technische Umsetzung verantwortlich und stattete  u. a. die Photovoltaikanlagen mit den LoRaWAN-Stromsensoren HarvyLR aus. Für die Visualisierung der Messwerte auf der Internetseite wird das Softwaremodul deZemBoard eingesetzt. 

Die Werte können sich sehen lassen: Schon jetzt erzeugen die teilnehmenden Unternehmen 43 Prozent der benötigten Energie selbst. Außerdem listen sie die jährlich erzeugten Gesamtmengen auf und veröffentlichen die pro Jahr erreichten CO2-Einsparungen. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr ergeben sich durch den Einsatz erneuerbarer Energien allein bei den bisher an diesem Projekt beteiligten Firmen Einsparungen von ca. 1 Million CO2-Emissionen.

Für den Betrieb des „Grünen Kraftwerks“ werden die Energiezähler der Unternehmen erfasst. Sie vernetzen so digital insgesamt siebzehn Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung und sieben Installationen für umweltgerecht erzeugte Wärme (Blockheizkraftwerke (BHKW), Holzpellet-Heizkessel, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnungsanlagen aus der Produktion). Per LoRaWAN-Funksignal werden die Daten übertragen und anschließend mit gesicherter Verbindung an die deZem Datenplattform weitergeleitet.

Mit dem „Grünen Kraftwerk“ geht das Industriegebiet die Erzeugung und Verwendung von umweltgerecht erzeugten Energien in Industrie und Gewerbe engagiert an und legt eine zukunftsorientierte und pragmatische Lösungsidee vor.

Die Unternehmen zeigen, dass sie es mit Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung ernst meinen. Wirtschaftsstaatssekretär Tino Schopf erklärt zum Start des „Grünen Kraftwerks“: „Das Grüne Kraftwerk des Industriegebiets Motzener Straße macht die Dekarbonisierung der Berliner Wirtschaft fassbar und transparent und fördert gleichzeitig die Akzeptanz von „Industrie in der Stadt“.

„Das Projekt zielt darauf, weitere Unternehmen zu motivieren, Maßnahmen zur Transformation der Berliner Industrie umzusetzen.“
Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann ergänzt: „Es ist unumgänglich – nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Situation – dass sich Unternehmen mit den Themen regenerativer Energien und Versorgung der Gewerbestandorte auseinandersetzen. Für mich hat das „Grüne Kraftwerk“ das Potenzial, Vorbild für die nachhaltige Entwicklung von Gewerbegebieten zu sein und damit meine ich nicht nur in Berlin. Mich begeistert der innovative Ansatz, stundenaktuell die Kennziffern wie Stromerzeugung und CO2-Einsparungen auf der Website verfolgen zu können. Das schafft die notwendige Transparenz.“

Der Vorsitzende des Unternehmensnetzwerks, Ulrich Misgeld, stellt fest: „Das „Grüne Kraftwerk“ ist ein erster Schritt zu einem intelligenten, smarten Industriegebiet. Die digitale Vernetzung eines Quartiers mit Echtzeitdaten wird ein wichtiger Standort-Faktor werden, und die Motzener Straße bereitet sich darauf vor. Mit diesem Projekt vernetzen sich mittelständische Unternehmen am Standort nicht nur digital, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit. So können sich die Firmen als moderne Betriebe zukunftsorientiert präsentieren. Ich bin sicher, dass das „Grüne Kraftwerk“ eine Pilotfunktion für Berliner Industrie- und Gewerbegebiete haben wird und nach einer positiven Implementierung auch als „Blaupause" für weitere Gewerbegebiete in Berlin und darüber hinaus dienen kann.“